Christian Klar

Familienvater

Schuldirektor

Politiker

Aktuell

zu diesem thema

COVID-19 Testen, testen, testen ...

Wie gehen wir mit dem Virus um?


Wir sind in einer völlig neuen Situation.

Das neue Virus aus China hat unser Leben verändert. Alle Staaten, alle Länder, haben, wenn auch sehr unterschiedlich, reagiert.

Das Ziel der Maßnahmen ist aber überall gleich: Die Ausbreitung, die Übertragung des Virus soll eingedämmt werden, weil es aktuell weder eine Impfung noch geeignete Medikamente gibt. Es sind sich ebenfalls alle einig, dass es dafür neben Abstand halten (Social Distancing) und Hygienemaßnahmen (desinfizieren, Masken tragen, etc., ...) vor allem darum geht, Infektionsherde und sogenannte Cluster zu finden, infizierte Personen "aufzuspüren" und über das sogenannte Contact Tracing Kontaktpersonen von infizierten Personen zu finden und zu testen, ob sie ebenfalls infiziert sind. Infizierte Personen sollen in Quarantäne, also Isolation, gebracht werden, um weitere Übertragungen zu verhindern, solange, bis diese Person nicht mehr ansteckend, im Idealfall sogar immun, ist.

Gut, soweit haben wir alle es verstanden.

Morgen öffnen die Schulen wieder. Ich möchte mich hier nicht äußern, ob das eine gute oder schlechte Idee ist, eine kleine Geschichte möchte ich aber beitragen.

Letzte Woche kamen einige Kinder in die Schule, um sich ihre Leihlaptops abzuholen. Wir haben genaue Termine vergeben, trotzdem sind einige gemeinsam gekommen oder haben vor der Schule aufeinander gewartet. Wir wissen also von Kontakten, leider auch von, im Sinne der Übertragung, zu engen Kontakten. Zwei Tage später rief mich ein Klassenvorstand an, sie wurde von Eltern informiert, dass der Vater Corona-positiv ist, daher ist die ganze Familie in Quarantäne, es werde aber außer dem Vater niemand getestet. Ich habe mich daraufhin intensiv erkundigt und schließlich mit dem zuständigen Gesundheitsamt telefoniert. Dort wurde ich relativ schnell zu einer sehr freundlichen und auch kompetenten Dame verbunden, die diesen Fall bearbeitet. Sie erklärte mir, dass die Information stimmt, dass für die Haushaltsangehörigen einer infizierten Person zwar Quarantäne, aber keine Testung vorgesehen ist.

Letztlich waren wir uns einig, dass es angesichts der bevorstehenden Schulöffnung wichtig ist, zu wissen, ob das Kind positiv ist und andere Kinder angesteckt haben kann. Es wurde in diesem Fall eine Testung veranlasst. Der Test wurde bereits durchgeführt, das Ergebnis steht noch aus. Ich werde über das Ergebnis informiert werden, habe auch in Kooperation mit den Eltern veranlasst, dass vorerst auch die Kinder nicht in die Schule kommen, die mit dem betroffenen Kind engeren Kontakt hatten bzw. wo wir von engerem Kontakt wissen.

Wir haben also in lobenswerter Zusammenarbeit aller hier Beteiligten aus meiner Sicht alles Menschenmögliche getan.

Meine Sorge ist aber, dass die Eindämmung des Virus doch neben allen anderen Maßnahmen nur dann gelingen kann, wenn wir möglichst alle infizierten Personen aufstöbern.

Solange dabei aber die mit einer infizierten Person im gleichen Haushalt lebenden Personen nicht getestet werden und damit natürlich auch nicht jene, die vielleicht mit diesen nicht Getesteten in Kontakt waren, ist jede Diskussion über Contact Tracing oder gar eine App, die das erledigt, hinfällig und wir steuern zielsicher auf eine zweite Welle und einen neuen Shutdown zu.

  • Weitersagen auf
  • facebook icon
  • twitter icon
  • linkedin icon
zurück zur Startseite